Sehnenschäden

Viele Pferde leiden im Laufe ihres Lebens an Sehnenschäden

Sehnenschäden beim Pferd

Sehnen (lat. Tendines) sind bindegewebige Faserzüge, die Muskeln mit Knochen verbinden. Die Kraft des Muskelzuges wird über die Sehnen auf die Skelettteile übertragen und so werden Bewegungen möglich. Sehnen bestehen aus festem kollagenfaserigem Bindegewebe mit sehr hoher Reißfestigkeit. Gleichzeitig sind sie elastisch und haben eine abfedernde Wirkung bei Bewegungen.

Von besonderem Interesse in der Pferdemedizin sind folgende Sehnen an den Beinen:

  • die oberflächliche Beugesehne (OBS)
  • die tiefe Beugesehne (TBS)
  • der Fesselträger (FT)

Sehnenentzündung durch Überdehnung

Studien an Pferden haben gezeigt, dass sich die Sehnen im Schritt bis 3%, im Trab 6 – 8% und im Galopp bis 16% dehnen. Vor allem bei Sportpferden sind die Sehnen starken Belastungen ausgesetzt. Intensiveres Training oder z.B. ein Wettkampf können dann schnell zur „Zerreißprobe“ werden. Wird durch die Belastung die Dehnungsgrenze überschritten, so kann es bei einer leichten Zerrung zum Zerreißen von einzelnen kleinen Sehnenfasern und in der Folge zu einer Sehnenentzündung (= Tendinitis) kommen. Ein starker übermäßiger Zug kann aber auch zum Riss von Faserbündeln oder gar zu einer vollständigen Durchtrennung von Sehnen (= Sehnenruptur) führen.

Sowohl hochleistende Renn-, Polo-, Spring- oder Dressurpferde als auch Hobbypferde werden mit Sehnenschäden in Pferdetierarztpraxen und -kliniken vorgestellt. Sehnenentzündungen können zum Beispiel durch eine plötzliche falsche Bewegung wie ein Tritt in ein Bodenloch oder durch eine Verletzung an einer Stange oder durch den Tritt eines anderen Pferdes entstehen. Am häufigsten entstehen Sehnenschäden jedoch durch Überbelastung über die Elastizitätsgrenze der Sehne hinaus beim intensiven Training bestimmter Bewegungsabläufe oder bei Wettkämpfen.

Als Risikofaktoren für Sehnenerkrankungen gelten unter anderem das Alter des Pferdes, die Sport-/Nutzungsart, das Trainingslevel, die Geschwindigkeit des Pferdes, die Bodenbeschaffenheit, vorangegangene Erkrankung, überfällige Hufpflege/Hufbeschlag sowie das Gewicht von Pferd und Reiter.

Eine Diagnose der Erkrankung stellt der*die Pferdetierarzt*ärztin nach der Untersuchung des lahmen Pferdes.